Samstag, 24. Januar 2009
 
Ethanolproduktion bedroht Kenias größtes Flußdelta PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Rettet den Regenwald/DAZ   
Sonntag, 27. Juli 2008

Die Umweltorganisationen "Rettet den Regenwald" und "Climate Ark" wollen Protest gegen die Treibstoff-Ethanolgewinnung aus Monokultur-Zucker organisieren. Sie sehen durch dieses Projekt Umwelt und kleinbäuerliche Betriebe im Tana-Delta gefährdet.

Vor kurzem bestätigte die kenianische Regierung ein Entwicklungsprojekt zur Produktion von Agrosprit, Ethanol. 20.000 Hektar des 130.000 Hektar großen Tana-Flussdeltas sollen abgeholzt und in eine Zuckerrohrplantage umgewandelt werden. Weil diese Monokulturen große Mengen an Wasser und Pestizide benötigen ist auch der Rest des artenreichen Tana-Deltas betroffen. Der Lebensraum von über 350 im Delta heimischen Tierarten (u.a. Löwen, Flusspferde, Elefanten und Affen) ist bedroht. Das gleiche gilt für die einheimische Bevölkerung der Region. Die Zuckerrohrmonokultur werde den lokalen Bauern und Viehzüchtern während der Trockenzeit das Wasser abgraben, fürchtet das Kenya Wetlands Forum und fordert einen Stopp des zerstörerischen Projekts, das von der Mumias Sugar Company und der staatlichen Tana- und Athi River-Entwicklungsagentur geplant wurde und nun die Existenz und Einkommen von zu 30.000 Menschen bedroht.

"Wir können das Feuchtgebiet doch nicht kaputt machen, nur weil wir Biotreibstoff und Zucker brauchen”, warnt die kenianische Friedensobelpreisträgerin und Umweltschützerin Wangari Maathai. Außerdem heizt die Abholzung und Trockenlegung von Feuchtgebieten das globale Klima an. Internationale Forscher warnten erst vor kurzem insbesondere vor der Zerstörung von Feuchtgebieten in den Tropen. Das Trockenlegen von tropischen Sumpfwäldern setze je Hektar 40 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr frei. Zwar hat vor einigen Tagen ein kenianisches Gericht einer einstweiligen Verfügung gegen das Agrarenergieprojekt im Tana-Delta stattgegeben. Doch die Regierung hält weiter daran fest.

Die Umweltorganisationen "Rettet den Regenwald" und "Climate Ark" haben schon knapp 5000 Menschen mobilisiert, der Kenianischen Umweltbehörde Protestbriefe zu schreiben. Wer die Kampagne unterstützen will, der kann dies auf der Homepage von Rettet den Regenwald tun: http://www.regenwald.org/protestaktion.php?id=284


Links:
http://www.climateark.org
http://www.regenwald.org

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